Was sind virtuelle Influencer?
Virtuelle Influencer sind digitale Personen, die auf sozialen Medien wie Instagram, TikTok oder YouTube auftreten. Diese werden von Kreativteams oder Unternehmen mithilfe von KI erschaffen und sind so realistisch gestaltet, dass sie kaum von echten Influencern unterschieden werden können. Sie haben einen eigenen Namen, Persönlichkeiten, Interessen und sogar fiktive Lebensgeschichten, die sie mit ihrem Publikum teilen.
Wie menschliche Influencer posten virtuelle Influencer regelmäßig Inhalte, interagieren mit Followern und arbeiten mit Marken zusammen, um Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben. Der große Unterschied liegt darin, dass ihre Schöpfer volle Kontrolle über ihre Darstellung und ihr Verhalten haben.

Eine der bekanntesten virtuellen Influencerinnen ist Lil Miquela , die 2016 von Brud in Los Angeles erschaffen wurde. Auf Instagram gibt sie sich als 19-jährige Brasilianerin mit einer Leidenschaft für Mode und Musik. Mit über 3 Millionen Followern hat sie eine starke Präsenz in der digitalen Welt aufgebaut.
Lil Miquela hat bereits mit namhaften Marken wie Prada , Calvin Klein , Samsung und BMW zusammengearbeitet. Ihr Erfolg zeigt, wie virtuelle Influencer für kreative und technikaffine Marketingkampagnen genutzt werden können, um neue Zielgruppen zu erreichen und Marken sichtbarer zu machen.
Warum nutzen Unternehmen virtuelle Influencer?
- Perfekte Kontrolle: Marken können die Botschaften der virtuellen Influencer besser steuern. Wodurch Skandale vermieden werden können.
- Unbegrenzte Kreativität: Virtuelle Influencer können alles tun und überall sein, ohne dass Hürden bestehen. Dies eröffnet völlig neue kreative Möglichkeiten.
- Rund um die Uhr aktiv: Virtuelle Influencer können 24/7 Inhalte posten und mit ihrer Community interagieren.
- Kosteneffizienz: Obwohl die Entwicklung eines virtuellen Influencers aufwändig sein kann, sind die laufenden Kosten geringer, da Reisen und andere typische Kosten entfallen.
- Globale Reichweite: Virtuelle Influencer können an verschiedene Märkte angepasst werden. Sie können alle Sprachen sprechen und berücksichtigen kulturelle Unterschiede.
Virtuelle Influencer bieten viele Vorteile, die sie zu einem guten Marketinginstrument machen. Doch wie schneiden sie im Vergleich zu unseren bisherigen Methoden ab? Um dies übersichtlich darzustellen, haben wir für euch eine Tabelle erstellt, welche virtuelle Influencer mit menschlichen Influencern und Paid Ads vergleicht. Welche Strategie ist für dein Unternehmen am besten geeignet?
Kriterium | Virtuelle Influencer | Menschliche Influencer | Paid Ads (z. B. Google, Facebook Ads) |
Kontrollierbarkeit | Hohe Kontrolle über Inhalte und Verhalten | Geringere Kontrolle, da Influencer eigene Persönlichkeit haben | Volle Kontrolle durch das Unternehmen |
Authentizität | Kann mangelnde Authentizität haben | Hohe Authentizität, echte Emotionen und Erfahrungen | Gering, da es sich um direkte Werbung handelt |
Kreativität | Unbegrenzte Möglichkeiten durch digitale Erstellung | Begrenzte Möglichkeiten, abhängig von menschlichen Fähigkeiten | Begrenzte kreative Möglichkeiten durch vorgegebene Formate |
Interaktion mit Followern | Rund um die Uhr möglich, aber potenziell weniger emotional | Spontan und emotional, aber auf menschliche Kapazitäten beschränkt | Keine direkte Interaktion, eher passive Kommunikation |
Kosten | Hohe Anfangsinvestition, langfristig kostengünstiger | Variable Kosten, abhängig von Bekanntheitsgrad und Engagement | Von der gewünschten Reichweite abhängig |
Globale Reichweite | Einfach anpassbar an verschiedene Märkte und Sprachen | Sprach- und kulturabhängig, nicht immer global einsetzbar | Global einsetzbar, aber abhängig von Targeting-Optionen |
Risiko für Skandale | Gering, da Verhalten kontrolliert wird | Höheres Risiko, da Influencer unvorhersehbar agieren können | Gering, außer durch externe Faktoren (z. B. Werbeumfeld) |
Technische Anforderungen | Erfordert fortgeschrittene KI- und 3D-Modellierungsfähigkeiten | Weniger technische Anforderungen, mehr organisatorischer Aufwand | Mittlere Anforderungen, abhängig von Plattform und Kampagne |
Ethische Bedenken | Mögliche Probleme mit Authentizität und Fiktion vs. Realität | Weniger ethische Bedenken, da es sich um reale Menschen handelt | Abhängig vom Inhalt der Werbung und Zielgruppenauswahl |
Langlebigkeit | Kann unbegrenzt genutzt und aktualisiert werden | Abhängig von der Karriere und Popularität des Influencers | Kampagnenbezogen, nicht dauerhaft |
Herausforderungen und ethische Fragen
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch erhebliche Herausforderungen und ethische Fragen, die nicht ignoriert werden sollten:

Wo virtuelle Influencer sinnvoll eingesetzt werden können
- Mode und Luxusmarken: Durch ihre stilisierte Darstellung und die Möglichkeit, in kreativen, oft surrealen Umgebungen präsentiert zu werden, sind sie ideal für Kampagnen im High-Fashion-Bereich.
- Technologie und Innovation: Unternehmen, die auf Innovation und fortschrittliche Technologien setzen, können virtuelle Influencer nutzen, um ihre fortschrittliche Position zu unterstreichen.
- Globale Kampagnen: Marken, die in verschiedenen Ländern aktiv sind, können von der Anpassungsfähigkeit virtueller Influencer profitieren, da diese problemlos in verschiedenen Sprachen und Kulturen agieren können.
Fazit — Ein Blick in die Zukunft
Virtuelle Influencer sind mehr als nur ein kurzlebiger Trend. Sie geben uns die Kontrolle, die wir uns immer gewünscht haben, und eröffnen kreative Freiheiten, die mit menschlichen Influencern kaum zu erreichen sind. Doch bei all diesen Vorteilen ist es wichtig, auch die Herausforderungen nicht zu ignorieren. Die Frage nach Authentizität und der emotionalen Verbindung zu den Nutzern sollte immer im Hinterkopf bleiben.
Nun stellt sich die Frage: Ist ein virtueller Influencer das Richtige für mein Unternehmen?
Hier sind ein paar Tipps, die dir helfen könnten, eine Entscheidung zu treffen:
- Zielgruppe analysieren: Prüfe, ob deine Zielgruppe offen für innovative und digitale Konzepte ist. Junge, technikaffine Menschen reagieren oft positiv auf virtuelle Influencer.
- Testen und Lernen: Du musst nicht sofort alles auf eine Karte setzen. Teste den Einsatz eines virtuellen Influencers in einer kleineren Kampagne, um erste Erfahrungen zu sammeln.
- Kombiniere alt und neu: Eine Mischung aus menschlichen und virtuellen Influencern könnte der Schlüssel sein. So profitierst du von der Authentizität der einen und der Kreativität der anderen.
- Technologische Beratung: Da die Erstellung und Pflege eines virtuellen Influencers technisch anspruchsvoll ist, solltest du in Betracht ziehen, mit einem erfahrenen Partner zusammenzuarbeiten, der dich bei diesem Prozess unterstützt.
Die richtige Balance zwischen Innovation und Authentizität hilft dir dabei, die Vorteile von virtuellen Influencern optimal zu nutzen, ohne dabei die Verbindung zu deinen Kunden zu verlieren. Letztlich geht es darum, was am besten zu deiner Marke passt.